Frauen - Politik - Medien
In Kooperation mit AK Wien und Journalistinnenkongress entstand die Studie 2017
Frauen vor!
Weshalb unsere Gesellschaft mehr weibliche Rolemodels braucht und es an Politik und Medien liegt, hier erste Schritte zu setzen.
Wo Frauen lange Zeit aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen, legitimiert durch Tradition, Religion und gesellschaftliches Umfeld im Schatten von Männern standen, haben Entwicklungen der letzten Jahrzehnte dazu beigetragen, dass sie aus diesem Schatten treten konnten. Von gleichberechtigter Teilhabe an Entscheidungsprozessen kann trotzdem vorerst keine Rede sein, denn in Machtposition sind Frauen eine Ausnahme. Wer Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen vorantreiben möchte, kommt daher nicht daran vorbei, sich kritisch mit der Gesellschaft als Ganzes und den darin vorherrschenden Mustern und Strukturen auseinanderzusetzen.
Die renommierte Verhaltensökonomin Iris Bohnet untermauert in ihrem Buch „What Works“ mit internationalen Studien, wie auf Basis tradierter Rollenbilder und häufig unbewusst wirkender Geschlechterstereotype Frauen in vielen Bereichen nach wie vor ausgebremst werden. Das Zeug zur Politik wird traditionell eher Männern zugeschrieben, gleiches gilt für Position im Management oder der Spitzenforschung. Es steht außer Zweifel, dass Frauen in allen Bereichen genauso hervorragende Arbeit zu leisten im Stande sind – das ist aber nicht der Punkt. Entscheidend ist vielmehr, ob und welche Vorurteile existieren, welche Erwartungshaltungen in einer Gesellschaft an Frauen und Mädchen gestellt werden, und welche Positionen darin erstrebenswert und realistisch erscheinen.
Diese Erwartungshaltung beeinflusst Lebensrealitäten nachhaltig und wird maßgeblich durch die öffentliche Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Frauen verstärkt. Hier tragen Politik und Medien, wie andere Player in der Öffentlichkeit, eine gemeinsame Verantwortung. In der vorliegenden Studie wird dargestellt, welches Frauenbild Medien aktuell vermitteln und welche Rolle Frauen auf politischer Ebene spielen. Sie zeigt auch eindringlich, dass es in diesem Kontext ein Umdenken und mehr Bewusstheit braucht. Denn die Forcierung der Teilhabe, Sichtbarkeit und Mitbestimmung von Frauen in der Gesellschaft ist kein Good-Will-Akt, sondern Menschenrecht – und darüber hinaus eine gesellschaftspolitische und ökonomische Notwendigkeit!Mit freundlicher Unterstützung von AK Wien und Journalistinnenkongress (JoKo)
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